Weiterentwicklung von Klang- und Perkussionskulpturen
Ein Schlagzeuger wird skulptural
Seit über 30 Jahren arbeite ich an einem Konzept, um die Philosophie und Erkenntnisse zum Thema Rhythmus, Frequenz und deren Wirkungen in einem Buch zusammen zu fassen. Mein Werdegang als Schlagzeuger und Rhythmus- Klangvisionär hat mich auf dieser Suche zu verschiedensten Ebenen und Inspirationen geführt. Nach meiner Ausbildung als Jazzschlagzeuger reiste ich in verschiedene Länder, um deren Kulturen und Konzepte zum Bezug Rhythmus und den verschiedenen Aussagen und Wirkungen zu studieren. Zurück in St. Gallen organisierte ich diverse Trommel Festivals wie z.B. Drums for Peace, ein Benefit Konzert für Künstler in Bosnien und ein internationales Festival of Drums.
Auf einer Japan Tournee in den 80er Jahren mit dem bekannten Gitarristen Ryo Kawasaki bekam ich eine Einladung der berühmten Kodo-Trommler. Diese Begegnung veränderte mein Rhythmus- und Trommelkonzept grundsätzlich mit dem Ergebnis der Entstehung der Klangskulptur Cosmicdrums. Nach dem futuristischem Design dieser Trommelskultur folgten weitere Klangkonzepte- und Installationen.
Das St. Galler Stadttheater beauftragte mich 2013 zu einer Trommelkomposition für die damaligen St. Galler Opernfestspiele. Daraus entstand „Trommeltanz“ mit Tänzern des Stadttheaters und ist bis heute aktiv (siehe Videos „Das kosmische Uhrwerk“ und weitere Video Trailers).
Parallel arbeite ich an einem Buch für neue skulpturale Formen- und Rhythmuskonzepte, welche Geometrie und mathematische Polyrhythmen klanglich und visuell verbinden.
Skizze der aktuellen Klangskulptur „NoTime“
Ein zwölfgliederiges Gongspiel, angetrieben von einem Motor. Die Klänge werden im Zufallsprinzip angeschlagen.
Mit dem Förderbeitrag möchte ich die Skupltur mit Gongs und Uhrwerk entwickeln und umsetzen.
In dieser Klangkonstruktion tanzen kleine Maschinen nach einer unsichtbaren Partitur. Jede folgt ihrem eigenen Rhythmus – mal sanft, mal kraftvoll, mal pausierend, während die anderen weiterspielen. Wie ein Ensemble entfalten sie sich in polyrhythmischen Mustern und kommunizieren miteinander.
Ein stummer Dirigent gibt den Takt vor. Manche Bewegungen setzen leise ein, andere wirbeln dazwischen. In ihrem polyrhythmischen Spiel verweben sie sich zu einem Gewebe aus Klängen und Impulsen, das sich ständig neu erfindet.
Doch sie bewegen nicht nur sich selbst – sie berühren Dinge, versetzen sie in Schwingung. Klänge entstehen, Oberflächen beginnen zu summen. Manche Töne pulsieren sanft, andere brechen plötzlich in die Stille.
Jede Bewegung ist Teil eines Ganzen. Ein Moment der Ruhe sammelt alles, bevor ein neues polyrhythmisches Muster die Welt wieder in Bewegung setzt.